Um dem Rückgang der Biodiversität zu entgegnen, der besonders in Agrarlandschaften durch eine immer intensivere landwirtschaftliche Nutzung stark ausgeprägt ist, hat die Stadt Freiburg im Jahr 2019 einen Biodiversitäts-Aktionsplans verabschiedet und damit auch finanzielle Mittel zur Umsetzung bereitgestellt. Im Fokus stehen vor allem die Reduktion des Pestizideinsatzes und die Aufwertung von Agrarflächen auf eigenen landwirtschaftlichen Pachtflächen der Stadt. Zur Umsetzung dieser Ziele wurde eine innovative und nachhaltige Vereinbarung zum Pachtvertrag in Gesprächen zwischen Stadtverwaltung, Landwirtschaft und Verbänden entwickelt. Verzichtet der Landwirt freiwillig auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, so reduziert die Stadt den Pachtzins für die betroffenen Flächen um 50 Prozent. Eine weitere ökologische Aufwertung der Flächen mittels Aussaat von artenreichen, an den Standort angepassten Blühmischungen oder die Umsetzung von temporären Ackerbrachen rentiert sich für den Pächter nochmals, indem der Zins um weitere 20 Prozent reduziert wird. Darüber hinaus wird der Landwirt bei der Bereitstellung von entsprechendem Saatgut unterstützt. Seit Umsetzung der Vereinbarung im Mai 2019 mit den ersten 5 Landwirten wurden so rund 14 ha Ackerland zusätzlich pestizidfrei und mit Blühflächen insektenfreundlich bewirtschaftet.